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03.04.2018 |

Fleischverzehr in Deutschland geht 2017 weiter zurück

Fleisch
Etwas weniger Fleisch landete 2017 auf deutschen Tellern (Foto: CC0)

Die Deutschen essen immer weniger Fleisch: 2017 sank die Verzehrmenge auf 59,7 Kilogramm pro Kopf, wie aus im März veröffentlichten Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervorgeht. Damit liegen die Bundesbürger mit etwa 1,1 Kilo Fleisch pro Woche zwar immer noch klar über der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Höchstmenge von 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst wöchentlich – vor allem, da es sich bei der Verzehrmenge um einen statistischen Durchschnittswert handelt, der auch Vegetarier und Babies einkalkuliert. Doch der rückläufige Trend der letzten Jahre beim Fleischkonsum setzt sich weiter fort. Vor zehn Jahren verzehrte jeder noch 62,4 Kilogramm Fleisch, 2016 waren es dann nur noch 60,5 Kilo.

Das Lieblingsfleisch der Deutschen bleibt Schwein: 35,8 Kilo aß jeder Deutsche davon im Schnitt. Allerdings ist hier eine sinkende Nachfrage zu verzeichnen. 2007 kamen noch 40,52 Kilo Schweinefleisch auf die Teller. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich hingegen Geflügelfleisch: 2017 wurden 12,4 Kilo verzehrt, während es vor zehn Jahren noch 10,7 Kilo waren. Rindfleisch steht auf dem dritten Platz mit 9,9 Kilogramm, ein Plus von 12,8% gegenüber 2007. Der Fleischverbrauch – hier sind der Nahrungsverbrauch, Futter, industrielle Verwertung und Verluste, einschließlich Knochen, einbezogen – betrug im letzten Jahr 87,69 Kilogramm und damit gut 3,5 Kilo weniger als noch vor 10 Jahren.

Während in den letzten Jahren bei sinkendem Fleischkonsum im Inland trotzdem immer mehr geschlachtet wurde, zeichnet sich auch hier eine Trendwende ab: Die Fleischproduktion ging 2017 in Deutschland auf 8,48 Millionen Tonnen zurück. 2016 waren es noch 8,72 Millionen Tonnen gewesen. Die Nettoerzeugung, die Ein- und Ausfuhren berücksichtigt, betrug 2017 rund 8,8 Millionen Tonnen und lag damit 2% unter dem Vorjahreswert von 9 Millionen Tonnen. Der Rückgang lag auch daran, dass im letzten Jahr weniger Tiere aus dem Ausland in deutschen Schlachthöfen landeten – die Einfuhrmenge sank von 898.000 Tonnen im Jahr 2016 auf 851.000 in 2017. „Die zunehmenden Auflagen und Kosten für den Umwelt- und Tierschutz lassen laut Experten kaum erwarten, dass die Tierhaltung in Deutschland in nächster Zeit expandieren wird, sodass der Produktionshöhepunkt tatsächlich vorüber zu sein scheint“, schreibt die Branchenzeitschrift „Fleischwirtschaft“.

Auch der deutsche Selbstversorgungsgrad mit Fleisch ist rückläufig: Während er in den letzten Jahren aufgrund der steigenden Produktion und des sinkenden Fleischkonsums immer weiter zunahm – 2015 wurden etwa 20% mehr Fleisch in Deutschland erzeugt als verbraucht – lag der Überschuss im letzten Jahr mit einer Verbrauchsmenge von 7,26 Millionen Tonnen nur noch bei 16%. Lediglich beim Schweinefleisch blieb der Selbstversorgungsgrad mit 120% konstant hoch: 4,9 Millionen Tonnen wurden erzeugt, aber nur 4,1 Millionen Tonnen in Deutschland gegessen. Beim Geflügelfleisch konnten hingegen nur 99% der hierzulande verzehrten Menge aus heimischer Produktion bereitgestellt werden. Überhaupt keinen Appetit hatten die Deutschen jedoch auf Innereien: Der Selbstversorgungsgrad liegt hier bei 1230% und fast alle im Inland anfallenden Innereien werden exportiert. (ab)

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