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08.08.2016 |

Menschheit lebt auf Pump: Ressourcen für 2016 am 8. August verbraucht

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Ups, schon alle - die nächste bitte (Foto: CC0)

Auf den 8. August fällt dieses Jahr der Erdüberlastungstag – das Datum, an dem die Menschheit die für 2016 zur Verfügung stehenden Ressourcen verbraucht hat und die Erde stärker belastet, als sie sich regenerieren kann. Den „Earth Overshoot Day“ berechnet die internationale Nachhaltigkeitsorganisation Global Footprint Network aus den USA jährlich neu. Während die Erde im Jahr 2000 am 1. Oktober die Belastungsgrenze erreichte, sind die Ressourcen dieses Jahr so früh erschöpft wie noch nie – 5 Tage früher als noch 2015. Die Berechnungen berücksichtigen den Bedarf an Acker-, Weide- und Bauflächen, die Entnahme von Holz, Fasern oder Fisch, aber auch den Ausstoß von CO2 oder die Müllproduktion. Laut dem Global Footprint Network beansprucht die Menschheit mittlerweile rein rechnerisch 1,6 Erden, um ihren Bedarf an Rohstoffen, Ackerland, Wasser und Wäldern zu decken – auf Kosten künftiger Generationen. „Würden alle Länder weltweit so wirtschaften wie Deutschland, wären sogar 3,1 Erden notwendig“, so Julia Otten von der Entwicklungsorganisation Germanwatch, eine der deutschen Nichtregierungsorganisationen, die auf die verschwenderische Wirtschaftsweise aufmerksam macht. Deutschland lebt bereits seit dem 29. April „auf Pump“ und überlastet die Erde vor allem durch hohe CO2-Emissionen in den Bereichen Energie, Verkehr und industrielle Landwirtschaft sowie durch einen sehr hohen Flächenbedarf, vor allem für die Fleischproduktion, erklärt Germanwatch. Die USA gehen noch unachtsamer mit ihren Ressourcen um: Bei einem weltweiten Konsum- und Lebensstil wie in den USA wären 4,8 Erden notwendig, Australien schafft es gar auf 5,4 Erden. Die Schweiz steht mit einem Verbrauch von 3,3 Erden an dritter Stelle und hat schon am 22. März ihr Budget an natürlichen Ressourcen aufgebraucht. Die weltweit anfallenden „Schulden“ dieser ökologischen Kontoüberziehung zeigen sich immer deutlicher in Form von Entwaldung, Dürren, Süßwassermangel, Bodenerosion, Artensterben und dem Ausstoß von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Macht die Menschheit weiter wie bisher, wären die Ressourcen im Jahr 2030 schon am 28. Juni aufgebraucht und wir bräuchten zwei Erden. Der CO2-Ausstoß ist nach den Berechnungen des Global Footprint Networks der am schnellsten wachsende Anteil des ökologischen Overshoots. Der CO2-Fußabdruck macht heute 60% des ökologischen Fußabdrucks aus: „Das Klimaabkommen von Paris ist bis jetzt das deutlichste Zeichen für die Notwendigkeit, den CO2-Fußabdruck drastisch zu reduzieren. Am Ende haben wir die Wahl zwischen Stabilität oder Kollaps “, sagte Mathis Wackernagel vom Global Footprint Network. „Wir empfehlen Nationen, Städten und Individuen vehement in Aktion zu treten und die Pariser Ziele zu einer greifbaren Realität zu machen.“ (ab)

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