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22.05.2013 |

Studie warnt vor Gefahren des Mineraldüngereinsatzes für Böden

Düngung
Düngung einer Ölpalmen- plantage in Indonesien (Foto: Agus Andrianto/CIFOR)

Der vermehrte Einsatz von Mineraldünger in der Landwirtschaft der Tropen und Subtropen wirkt sich negativ auf die Bodenqualität und so auch die langfristige Ernährungssicherheit aus. Dies ist das Ergebnis einer heute vom WWF und der Heinrich-Böll-Stiftung veröffentlichten Studie. Der Düngereinsatz in der Landwirtschaft hat einen Höchststand erreicht: China ist mit 344 Kilo pro Hektar jährlich Spitzenreiter, während in Tansania nur 4,74 Kilo Mineraldünger auf dem Acker landen. Die Studie warnt daher vor den Negativfolgen, wie dem Abbau von Humus und der dadurch reduzierten Nährstoffspeicherung, der Bodenversauerung und erhöhten Lachgas-Emissionen. Durch den Verlust der Bodenfruchtbarkeit verliere die Landwirtschaft ihre Produktionsgrundlage. „Die immensen Investitionen in mineralische Düngemittel, wie sie derzeit forciert werden, sind kontraproduktiv und führen allenfalls zu sehr kurzfristigen Ertragssteigerungen“, so Birgit Wilhelm, WWF-Referentin für nachhaltige Landwirtschaft. Der Düngemittelboom bringe nur Vorteile für große Agrarkonzerne und die Subventionsprogramme belasten die Agrarhaushalte - in einigen Ländern Afrikas mit bis zu 70%. Zudem berge die Abhängigkeit von Mineraldünger für kleine Höfe erhebliche Risiken: „Kleinbauern zahlen heute für eine Einheit Dünger doppelt so viele Einheiten Nahrung als vor zehn Jahren, obwohl die einseitige Düngung kaum zu Ertragssteigerungen führt“, sagte Christine Chemnitz, Referentin für internationale Agrarpolitik der Heinrich-Böll-Stiftung. Dies treibe sie häufig in die Schuldenfalle. Die Studie plädiert daher für Alternativen zu Stickstoffdünger und eine umfassenden Bodenfruchtbarkeits- strategie. Zentral dafür seien Methoden, die den Erhalt und Aufbau von Bodenhumus sichern, wie Kompostierung, tierische Dünger, die Agroforstwirtschaft oder Gründüngung.

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