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12.04.2013 |

Landdegradation: Hohe Kosten und Gefahr für die Ernährungssicherung

Desertifikation
12 Millionen Hektar Land fallen pro Jahr der Wüstenbildung zum Opfer (Foto: arbyreed/flickr)

Durch Landdegradation gehen weltweit etwa 5% des landwirtschaft- lichen Bruttoinlandsproduktes (BIP) verloren. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie zu den Kosten von Desertifikation und Dürre, die im Rahmen einer Wissenschaftskonferenz der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) in Bonn vorgestellt wurde. Den Autoren zufolge brechen in Afrika ungefähr 4 bis 12% des landwirtschaftlichen BIPs durch Landdegradation weg. Der Anteil schwankt von Land zu Land: Während in Burkina Faso der Verlust einen Anteil von 9% ausmacht, gehen in Guatemala 24% des landwirtschaftlichen BIPs verloren. „Die Studie zeigt, dass Desertifikation, Landdegradation und Dürre Schlüsselrestriktionen sind für die Verbesserung der sozialen und ökologischen Anpassungsfähigkeit, für das Erreichen globaler Ernährungssicherung und einer deutlichen Armutsverringerung. Wenn nichts getan wird, bleiben sie die Achillesferse von Entwicklung“, erklärte UNCCD-Exekutivsekretär Luc Gnacadja auf der Eröffnungsveranstaltung am Dienstag. In Ostafrika sind seit der Dürre 2011 zum Beispiel 3,7 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Studie ist die erste ökonomische Bewertung der Folgeschäden von Wüstenbildung und Dürre seit 1992, als das UN-Umweltprogramm die Kosten auf 42 Milliarden US-Dollar pro Jahr schätzte. „Fruchtbarer Boden ist unsere wertvollste nichterneuerbare Ressource. Er ist die Grundlage für Leben, denn er ernährt die Milliarden, die auf unserer Erde leben. Dennoch geht jedes Jahr ein Gebiet dreimal so groß wie die Schweiz aufgrund von Desertifikation verloren. Wir sägen den Ast ab, auf dem wir sitzen“, mahnte Walter Ammann, Präsident der Stiftung Global Risk Forum Davos, die die Konferenz organisierte. Über 600 Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten bis Freitag die Folgen von Desertifikation und mögliche Lösungen.

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