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08.02.2013 |

Oxfam-Studie: Schlechte Regierungsführung begünstigt Land Grabbing

Sierra Leone
Land in Sierra Leone - immer öfter in Investoren- statt Bauern- hand (Foto: WFP/J.Hartley)

Land Grabbing ist vorrangig ein Problem in Staaten mit schlechter Regierungsführung, da Investoren aufgrund niedriger rechtsstaatlicher Standards Land leicht kaufen oder pachten können und damit hohe Gewinne erzielen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Oxfam, die Daten zu Landdeals über mehr als 200 Hektar aus der „Land Matrix“ der International Land Coalition auswertete und diese mit den Weltbankindikatoren zu guter Regierungsführung zusammenführte. Drei Viertel der 56 Länder, in denen zwischen 2000 und 2011 Landgeschäfte abgewickelt wurden, wiesen Defizite im Bereich Mitspracherecht, Rechenschaftspflicht, Rechtsstaatlichkeit und Korruptionskontrolle auf. Im westafrikanischen Land Sierra Leone, das bei diesen Indikatoren schlecht abschnitt, fiel im letzten Jahrzehnt ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche dem Ausverkauf an Investoren zum Opfer. Oxfam appellierte daher an Regierungen, Investoren und Weltbank, ihre Standards zu verschärfen und dem Land Grabbing ein Ende zu bereiten. Die Information und Konsultation der Betroffenen sei zwingend erforderlich. „Die Land- und Wasserrechte von armen Menschen müssen gestärkt werden, so wie es in den freiwilligen Leitlinien zur Landnutzung des UN-Welternährungsausschusses festgelegt ist“, forderte Oxfam-Agrarexpertin Marita Wiggerthale. Ansonsten drohen Investitionen in Land, das Recht auf Nahrung zu verletzen.

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