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02.11.2012 |

Neue Studie: Klimawandel erfordert Anpassung der Landwirtschaft

Kartoffeln
Kartoffeln durch Klimawandel bedroht - weichen sie bald Bananen? (Foto: John Beales)

Die Lebensmittelproduktion ist zugleich Opfer und Verursacher des Klimawandels, so das Ergebnis von zwei am Mittwoch veröffentlichten Berichten des Forschungsprogramms CCAFS (CGIAR Research Programme on Climate Change, Agriculture and Food Security). Die Produktion und der Vertrieb von Nahrungsmitteln sind mit einem Ausstoß von jährlich 17.000 Megatonnen Kohlenstoffdioxid für 29% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Diese Berechnung berücksichtigt auch Aspekte wie die Herstellung von Dünger sowie Transport und Kühlung von Lebensmitteln. Auf die Landwirtschaft entfallen 80% dieser Emissionen. Veränderte Klimabedingungen erfordern gleichzeitig eine Anpassung der Landwirtschaft: „Die mit der Lebensmittelproduktion verbundenen Emissionen und umgekehrt auch die Folgen des Klimawandels für die Landwirtschaft und das Ernährungssystem werden die Art, wie wir Nahrung anbauen und produzieren grundlegend verändern“, sagt Sonja Vermeulen, leitende Forscherin beim CCAFS und Hauptautorin der Studie ‘Climate Change and Food Security’. Laut der zweiten Studie ‘Recalibrating Food Production in the Developing World’, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die 22 Haupt-anbaupflanzen untersucht, werden die Erträge der drei wichtigsten Pflanzen aufgrund erhöhter Temperaturen und unberechenbarer Regenfälle in vielen Entwicklungsländern einbrechen. Bis 2050 könnte die Weizen- und Reisproduktion um jeweils 13% und 15% zurückgehen, während Afrikas Maisbauern Einbußen von bis zu 20% ihrer Ernte drohen. Daher sei die Umstellung auf andere Pflanzen nötig. Kartoffeln leiden unter höheren Temperaturen, aber in bestimmten Gebieten könne der Anbau von Bananen möglich werden. Die dürreresistente Augenbohne könnte die empfindliche Soja als Proteinquelle ersetzen. Wärmeres Wetter werde zudem die Verbreitung von Pflanzenschädlingen und Krankheiten fördern. „Die gute Nachricht ist, dass Bauern und Lebensmittelproduzenten einige der düsteren Szenarien der Untersuchung zu Lebensmittelproduktion und -vertrieb abwehren können, wenn sie jetzt mit der Anpassung beginnen”, so Philip Thornton, Autor der Studie.

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