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19.06.2018 |

Der Kampf gegen Bodendegradation beginnt beim täglichen Einkauf

Düürr
17. Juni: Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre (Foto: CC0)

Die Bodendegradation gefährdet das Wohlergehen von 3,2 Milliarden Menschen weltweit – doch jeder einzelne kann etwas gegen diese Bedrohung tun, indem er bei jedem Griff ins Supermarktregal und Portemonnaie nachhaltige Formen der Landnutzung unterstützt. Das ist die Botschaft des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) anlässlich des diesjährigen Welttags für die Bekämpfung der Wüstenbildung, der am 17. Juni begangen wurde. „Alles, was wir produzieren und konsumieren, hat einen Landfußabdruck. Ein Fahrrad benötigt 3,4 Quadratmeter Land. Zehn Quadratmeter verschlingt die Herstellung eines Laptops. Ein Kilo Rindfleisch verbraucht im Schnitt 22 Quadratmeter“, sagte UNCCD-Exekutivsekretärin Monique Barbut. Sie beklagte, dass sich nur wenig Menschen um den Landfußabdruck ihres Lebensstils Gedanken machten, da „die Verluste nicht sichtbar seien – oder sich zumindest nicht in den Produkten niederschlagen, die wir verbrauchen“.

Land wird von vielen genutzt, als wäre es eine unbegrenzte Ressource, betonte das UN-Sekretariat in einer Pressemitteilung. Diese Fahrlässigkeit bedroht die Nahrungs- und Wasserversorgung, die Artenvielfalt und sogar die menschliche Sicherheit. Landraub, die ungeplante Ausbreitung von Städten, nicht nachhaltige Landwirtschaft und Überkonsum können zwar kurzfristig wirtschaftliche Vorteile einbringen, aber führen gleichzeitig zu Degradierung und dem Verlust wichtiger Ökosystemleistungen. In den letzten 30 Jahren hat sich der Verbrauch der natürlichen Ressourcen der Erde verdoppelt und mittlerweile gilt ein Drittel der Landflächen des Planeten als degradiert. Das stellt die 1,3 Milliarden Menschen, deren Lebensunterhalt von degradierten Agrarflächen abhängt, vor enorme Schwierigkeiten. Sie leben meist in ländlichen Gegenden in Entwicklungsländern und das Land liefert ihnen – zumindest bisher – Arbeit, Einkommen, Nahrung, Wasser, Energie und Medizin.

Doch die UNCCD ist zuversichtlich, dass veränderte Verhaltensmuster und effizientere Planung und Praktiken gewährleisten können, dass auch künftig ausreichend Landressourcen verfügbar sind, damit sich die Menschheit ihren Lebensunterhalt nachhaltig sichern kann. „Es kommt auf jeden einzelnen von uns an“, sagte Barbut in ihrer Botschaft zum Welttag gegen die Wüstenbildung, der dieses Jahr unter dem Motto „Land hat einen wahren Wert – investiere in es“ steht – im übertragenen Sinne versteht sich. „Landwirte können in kluge landwirtschaftliche Praktiken investieren, die ihnen auch mit wenig Inputs wie Pestiziden gute Erträge bescheren. Und die Verbraucher können in Geld für ökologisch und fair produzierte Lebensmittel ausgeben, um Bodendegradation zu vermeiden. Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, um sinnvoll in Land zu investieren.“ Und Barbut spinnt den Traum weiter: „Stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn sich die mehr als 7 Milliarden Verbraucher weltweit jedes Jahr nur zu einer einzigen Änderung ihres Lebensstils verpflichten würden, die die Bereitstellung von Produkten von nachhaltig bewirtschaftetem Land unterstützt!“ Ihr Appell an die Verbraucher lautet daher: „Wenn ihr auswählt, was ihr esst, anzieht oder wie ihr euch fortbewegt: Denkt daran, wie eure Entscheidung sich auf das Land auswirkt – in positiver oder negativer Hinsicht.“

Bodendegradation spielt auch eine wichtige Rolle in der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Ziel 15 der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) sieht unter anderem vor, bis 2030 die Wüstenbildung bekämpfen, die geschädigten Flächen und Böden einschließlich der von Wüstenbildung, Dürre und Überschwemmungen betroffenen Flächen zu sanieren und eine Welt anzustreben, in der die Landverödung neutralisiert wird. Die UNCCD will, dass jeder einzelne hierfür Verantwortung übernimmt und betont, dass jede unserer kleinen Entscheidungen im Alltag dazu beitragen kann, die Welt zu verändern. „Im Jahr 2030, wenn die internationale Gemeinschaft Bilanz zur Zielerreichung bei den SDGs zieht, kannst du auf die positiven Veränderungen verweisen, mit denen du einen Beitrag zum Wohle heutiger und künftiger Generationen geleistet hast!“ (ab)

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