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10.06.2016 |

EU-Parlament: Neue Allianz für Ernährungssicherheit schadet Afrikas Kleinbauern

Afrika
Kleinbäuerin in Afrika (Foto: skeeze / Pixabay, CC0, creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0)

Das EU-Parlament sieht in der Neuen Allianz für Ernährungssicherheit der G7-Staaten erhebliche Risiken für Afrikas Kleinbauern und durch die Förderung einer agro-industriellen Landwirtschaft auch für die Umwelt. Am 7. Juni nahmen die Abgeordneten mit deutlicher Mehrheit einen Initiativbericht zur „Neuen Allianz“ an. Dieser kritisiert, dass die Allianz von Profitinteressen großer Agrarkonzerne dominiert werde und erteilt der Förderung von Gentechnik-Pflanzen auf dem Kontinent eine klare Absage. Der Bericht fordert die G7-Staaten dazu auf, abzusichern, dass Projekte der Neuen Allianz Umweltschutzmaßnahmen und Sicherungsmechanismen gegen Landgrabbing beinhalten – oder die Initiative ganz aufzugeben, wenn deren Ausrichtung nicht radikal umgestaltet werde. „Hunger und Unterernährung können am besten bekämpft werden, indem wir kleinbäuerliche Familienbetriebe unterstützen. Stattdessen steckt die EU ihre ohnehin schon niedrigen Entwicklungshilfegelder in die Neue Allianz, die der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und der lokalen Lebensmittelversorgung mehr schadet als nutzt,“ erklärte Maria Heubuch, Berichterstatterin für den Initiativbericht und entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion. Die Neue Allianz wurde 2012 ins Leben gerufen mit dem offiziellen Ziel, Investitionen in die Landwirtschaft anzukurbeln und so Hunger und Armut in zehn Ländern in Subsahara-Afrika zu bekämpfen. Stattdessen führen die Projekte Heubuch zufolge aber zu Landraub und gefährden die Existenz der Menschen. „Die EU hat indirekt Investitionen mitfinanziert, bei denen es zu Landgrabbing gekommen ist. Das ist inakzeptabel. Wenn die Neue Allianz diese Probleme nicht umgehend löst, sollte die EU sie nicht weiter finanzieren“, fordert sie. Der Bericht warnt zudem explizit davor, das „asiatische Model der Grünen Revolution der 1960er Jahre in Afrika zu wiederholen und die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen zu ignorieren.“ Die Neue Allianz müsse den Einsatz von Mineraldünger und Pestiziden reduzieren. Zudem warnt der Bericht, dass der Ausbau landwirtschaftlicher Bewässerung in den Zielregionen die Verfügbarkeit von Wasser für andere Nutzer, wie Kleinbauern und Hirten, einschränken könnte. Die Allianz bedrohe auch durch restriktive Vorschriften für die Verwendung des Saatguts die traditionelle kleinbäuerliche Landwirtschaft. Der Bericht betont daher die Notwendigkeit, die Rechte der Bauern, Saatgut frei zu gewinnen, auszutauschen und zu verkaufen aufrechtzuerhalten. Die Bestrebungen der Neuen Allianz könnten hingegen dazu führen, dass Kleinbauern vom Saatgut und Pestiziden abhängig würden, die von ausländischen Konzernen produziert werden. Der Bericht fordert deutlich: Keine Unterstützung des Anbaus von Gentechnik-Pflanzen in Afrika durch die G7-Staaten. „Die EU-Kommission und die Bundesregierung sollten nur noch in nachhaltige Projekte investieren und lokale bäuerliche Betriebe fördern. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben mit ihrer Forderung, Gentechnik-Projekte nicht mehr mit Steuergeldern zu fördern, ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Landwirtschaft in Afrika südlich der Sahara gesetzt“, sagt Heubuch. (ab)

06.06.2016 |

Experten fordern Umstellung auf vielfältige agrarökologische Systeme

Mais
Vielfalt statt Einförmigkeit (Foto: CCO, Pixabay)

Eine Abkehr von der industriellen Landwirtschaft hin zu diversifizierten agrarökologischen Systemen ist notwendig, um gesunde Lebensmittel für alle zu produzieren, ohne die Umwelt zu belasten. Das fordern die Wissenschaftler des International Panel of Experts on Sustainable Food Systems (IPES-Food) in ihrem am 2. Juni erschienenen Bericht. Denn einer vielfältigen, ökologischen Landwirtschaft gelinge es im Gegensatz zu derzeitigen Systemen, Ernährungssicherheit, eine ausgewogene Ernährung, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit zu vereinbaren. „Viele der Probleme in Ernährungssystemen sind eng mit der Einförmigkeit verknüpft, die der industriellen Landwirtschaft mit ihrer Abhängigkeit von Pestiziden und chemisch-synthetischen Düngern zugrunde liegt“, erklärt Olivier De Schutter, Ko-Vorsitzender von IPES-Food und ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung. „Nicht ein Mangel an wissenschaftlichen Belegen stehen der agrarökologischen Alternative im Wege, sondern das Missverhältnis zwischen ihrem riesigen Potenzial zur Verbesserung von Ernährungssystemen und dem weitaus geringeren Potenzial, Profite für Agrarkonzerne zu erwirtschaften.“ Der Bericht gibt der industriellen Landwirtschaft eine Mitschuld an Problemen wie dem schlechten Zustand von Böden, Wasser und Ökosystemen, hohen Treibhausgasemissionen und Biodiversitätsverlust. Während bereits ein Übermaß an energiereichen, aber nährstoffarmen Lebensmitteln produziert wird, leiden immer noch 800 Millionen Menschen an Hunger und 2 Milliarden an Mikronährstoffdefiziten – hinzu kommen Leiden wie Fettleibigkeit und ernährungsbedingte Krankheiten. Der Bericht plädiert daher für eine Kehrtwende in der globalen Landwirtschaft: „Wir brauchen ein grundlegend anderes Modell der Landwirtschaft basierend auf vielfältigen Höfen und Agrarlandschaften, die chemische Inputs ersetzen, Biodiversität optimieren und die Interaktion zwischen verschiedenen Arten anregen als Teil ganzheitlicher Strategien zur Schaffung langfristiger Fruchtbarkeit, gesunder Agrarökosysteme und sicheren Lebensgrundlagen – sprich vielfältige agrarökologische System“. Diese hätten zudem auch größeres Potenzial, Kohlenstoff im Boden zu halten, die verfügbaren Ressourcen effizienter zu nutzen und degradierte Flächen wiederherzustellen und so die Landwirtschaft zu einer Lösung für den Klimawandel zu machen. Zudem können sie entscheidend dazu beitragen, die Ausgewogenheit der Ernährung auf lokaler Ebene zu erhöhen und die von der industriellen Landwirtschaft ausgehenden Gefahren für die Gesundheit zu verringern, etwa durch Pestizidbelastung oder Antibiotikaresistenz. Die IPES-Experten räumen aber auch Herausforderungen bei der Umstellung auf ökologische Systeme ein. „Man kann von Landwirten nur erwarten, dass sie ihre Praktiken umstellen, wenn sie sichergehen können, dass sie Märkte finden werden. Und Verbraucher werden nur auf gesunde, nachhaltige Lebensmittel umstellen, wenn diese zugänglich und erschwinglich sind“, so Hauptautor Emile Frison. De Schutter zufolge müssen künftig politische Prioritäten anders gesetzt werden: „Die Schritte hin zu einer vielfältigen ökologischen Landwirtschaft sind Schritte hin zur Demokratisierung der Entscheidungensfindung und zur Umverteilung von Macht in Ernährungssystemen.“ (ab)

02.06.2016 |

Billige Bananen im Supermarkt - Pestizide und Hungerlöhne für Plantagenarbeiter

Banane
Oft mit Pestiziden: Bananen (Foto: CCO, stux, Pixabay)

Deutsche Supermarktketten beziehen Bananen und Ananas von Plantagen in Lateinamerika, auf denen Arbeiter schutzlos gefährlichen Pestiziden ausgesetzt sind und Arbeitsrechte mit Füßen getreten werden. So lautet der Vorwurf der Hilfsorganisation Oxfam an die Lebensmittel-Handelsketten Aldi, Edeka, Lidl und Rewe. Der am Montag veröffentlichte Bericht „Süße Früchte, bittere Wahrheit“ dokumentiert anhand der Bananenindustrie in Ecuador sowie der Ananasindustrie in Costa Rica die dramatischen sozialen und ökologischen Kosten des Anbaus tropischer Früchte für deutsche Supermärkte. Oxfam hatte für die Studie Plantagen besucht, mehr als 200 Arbeiterinnen und Arbeiter befragen lassen und zahlreiche Experten konsultiert. Auch auf von der Rainforest Alliance zertifizierten Plantagen, dem wichtigsten Nachhaltigkeitssiegel bei Bananen und Ananas, seien die Zustände nicht weniger katastrophal gewesen als auf konventionellen Plantagen. Dem Bericht zufolge sind Plantagenarbeiter und ihre Familien giftigen Pestiziden oft schutzlos ausgeliefert. „Die Supermärkte kontrollieren das Aussehen der importierten Früchte penibel und geben ganze Lieferungen bei kleinsten Makeln zurück. Aber sie lassen es zu, dass die Menschen, die sie ernten, dabei vergiftet werden“, kritisiert Franziska Humbert, Studienautorin und Referentin für Arbeitsrechte bei Oxfam Deutschland. Die in Costa Rica vorherrschenden Ananasmonokulturen auf riesigen Flachen mit zwei Ernten pro Jahr erfordern den Einsatz einer Vielzahl von Pestiziden. Pro Jahr landen so zwischen 30 und 38 Kilogramm Chemikalien auf einem Hektar Anbauflache. Lieferanten deutscher Supermärkte setzen mehrere hochgiftige Pestizide ein, darunter das von der Weltgesundheitsorganisation als akut toxisch eingestufte Oxamyl. In Ecuador berichten 53% der Arbeiter auf Rainforest-zertifizierten Plantagen, dass Pestizide aus der Luft versprüht wurden, während sie auf den Feldern arbeiten mussten. Viele klagten über eine hohe Rate an Behinderungen, Fehlgeburten und Krebsleiden im Umfeld der Plantagen. „Wir machen uns große Sorgen, weil wir unter dem Pestizid-Regen arbeiten müssen. Wir bekommen Hautausschläge. Aber wenn man sich beschwert, riskiert man, entlassen zu werden“, klagte ein Arbeiter beim Produzenten Matias, die unter anderem Lidl beliefert. Auch die Unterdrückung von Gewerkschaften sei an der Tagesordnung. Dies führe dazu, dass Mindestlöhne unterschritten, Überstunden nicht bezahlt und Arbeitsrechte missachtet werden. In keiner der 20 untersuchten Bananenplantagen gebe es eine unabhängige Arbeitnehmervertretung, bemängelt Oxfam und wirft den Supermärkten eine klare Mitverantwortung vor. Die Ketten nutzen ihre Marktmacht aus, um einen starken Preisdruck auf Produzenten und Lieferanten auszuüben. So seien etwa die Importpreise für Ananas trotz steigender Produktionskosten zwischen 2002 und 2014 um rund 45% gefallen. Dies führe dazu, dass die Arbeiter weiter ausgebeutet und ihre Löhne nicht für den Lebensunterhalt der Familien ausreichten. „Die deutschen Supermärkte dürfen ihre Profite nicht weiter auf Kosten von Mensch und Natur machen. Sie müssen endlich menschenwürdige Arbeitsbedingungen durchsetzen und faire Preise zahlen“, fordert Franziska Humbert. (ab)

30.05.2016 |

Nährstoffbelastung: Ökologischer Zustand der Ostsee besorgniserregend

Algen
Grüner Strand: Die Ostsee ist stark überdüngt (Foto: CCO/Unsplash)

Die Ostsee ist durch Einträge aus der Landwirtschaft überdüngt, die Konzentration von Nitrat und Phosphor überschritt in den letzten Jahren regelmäßig die zulässigen Grenzwerte. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. „Die Ostsee befindet sich gegenwärtig hinsichtlich Eutrophierung überwiegend nicht in einem guten Zustand. Hinsichtlich der deutschen Ostseegewässer sind sowohl die Küstengewässer als auch die offene Ostsee eutrophiert“, heißt es darin nüchtern. Von 45 in Mecklenburg- Vorpommern und Schleswig-Holstein entnommenen Gewässerproben waren laut Bundesregierung 30 in einem schlechten oder unbefriedigenden Zustand, die restlichen 15 in einem „mäßigen“. „Der Zustand der Ostsee ist besorgniserregend“, sagte die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Steffi Lemke, am Freitag. In der Verantwortung sieht sie insbesondere die Landwirtschaft. Es werde zu viel gedüngt. „Gülle und Dünger lässt aber nicht nur die Pflanzen auf dem Acker wachsen, sie düngen das Meer gleich mit. Und das hat fatale Folgen. Denn plötzlich wachsen Algen explosionsartig und trüben das Meerwasser ein“, so die Grünen. Die in der Antwort der Bundesregierung rot markierten Zahlen zeigen, dass die Konzentration von Phosphor in der Ostsee seit Jahren regelmäßig über den Grenzwerten liegt. Die zulässige Obergrenze für Phosphor wurde von 2000 bis 2014 an den Messstellen Arkonasee und Mecklenburger Bucht nicht ein einziges Mal eingehalten. Bei der Nitratbelastung sieht es ebenso düster aus – rund zwei Drittel der Messwerte liegen im roten Bereich. Durch das verstärkte Algenwachstum wird die Sauerstoffkonzentration im Wasser stark verringert, in bestimmten Zonen erstickt das Leben im Wasser förmlich. Das Sterben von Fischen und anderen Meeresbewohnern ist die Folge. Laut einer Studie der Universität Aarhus haben sich diese sauerstoffarmen „Todeszonen“ in der Ostsee stark ausgeweitet. Von circa 5.000 Quadratkilometern vor 110 Jahren sind sie auf mittlerweile 60.000 Quadratkilometer angewachsen – eine Fläche dreimal so groß wie Sachsen-Anhalt. Die Grünen fordern daher politische Maßnahmen, die bei der Landwirtschaft ansetzen, insbesondere auch mit Blick auf die Klage der EU-Kommission gegen Deutschland für die Nicht-Einhaltung der Nitratrichtlinie. Sie fordern eine Reform der Düngeverordnung, die strikte Auflagen zum Gülleaustrag vorsieht.“ (ab)

26.05.2016 |

Mehr klimaschädliches Methan im Rinderdung durch Antibiotika

Kuh
Antibiotikafreier Kuhdung (Foto: A. Beck)

Werden Rinder mit Antibiotika behandelt, setzen sie über den Dung eine deutlich größere Menge des schädlichen Treibhausgases Methan frei. Zu dieser überraschenden Erkenntnis kam ein internationales Forscherteam um Tobin Hammer von der Universität von Colorado, Boulder, in einer Studie, die im Fachblatt „Proceedings B“ der britischen Royal Society erschienen ist. „Wir wussten, dass Antibiotika negative Auswirkungen haben, vor allem den Effekt der Antibiotikaresistenzen“, sagte Hammer. „Aber diese Verbindung zwischen Antibiotika und einem anderen wichtigen Umweltproblem, das uns alle angeht – Treibhausgasemissionen – war recht überraschend.“ Rinder produzieren täglich hohe Mengen Methangas pro Tier, das beim Zelluloseabbau durch bestimmte Mikroben im Pansen der Wiederkäuer entsteht. Dann kommen Dungkäfer mit ihrer Vorliebe für Kuhfladen ins Spiel: Sie graben Gänge durch den auf dem Boden liegenden Dung und sorgen so für die Durchlüftung mit Sauerstoff. Dadurch sinkt die Menge freigesetzten Methans, weil die methanbildenden Mikroben im Kontakt mit Sauerstoff absterben. Die Forscher untersuchten nun an zehn Rindern, wie sich die Gabe von Antibiotika auf dieses Zusammenspiel auswirkt. Die Hälfte der Rinder erhielten Tetracycline, ein in der Landwirtschaft eingesetztes Breitband-Antibiotika. Dann wurde der Grabende Dungkäfer (Aphodius fossor) auf die Fladen gesetzt. Die Wissenschaftler analysierten die Mikrobenzusammensetzung im Dung sowie im Verdauungstrakt der Käfer und erfassten die Menge freigesetzten Methans, Kohlendioxids und Distickstoffmonoxids (Lachgas). „In früheren Studien haben wir gesehen, dass Dungkäfer einen Einfluss darauf haben, wie viel Treibhausgase aus dem Kot freigesetzt werden. Jetzt haben wir Rindern Antibiotika gegeben, um zu sehen, wie sich das auf die Dungkäfer auswirkt,“ erklärt der Insektenforscher Tomas Roslin von der schwedischen Landwirtschaftsuniversität in Uppsala und Mitautor der Studie dem Deutschlandfunk. „Überraschenderweise haben wir gesehen, dass diese Medikamente einerseits dazu führen, dass vermehrt das Treibhausgas Methan gebildet wird und dass sie andererseits die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft im Darm der Dungkäfer verändern.“ Denn obwohl die Größe, Vermehrungsrate und Zahl der Käfer gleich blieb, wurde in den Fladen der mit Antibiotika behandelten Kühe fast die doppelte Menge Methan freigesetzt. Tetracycline wirkten auf Methan-bildende Mikroorganismen im Dung, erläutern die Forscher. Die genauen Ursachen des Effekts müssten aber noch untersucht werden. „Ich denke, die einzige Lösung ist, die Nutzung von Antibiotika in der Tierzucht stark einzuschränken“, so Tomas Roslin weiter. „Nicht nur, weil wir nachgewiesen haben, dass sie die Produktion von Treibhausgasen ankurbeln, sondern auch, weil es enorme Probleme mit Antibiotikaresistenzen gibt. Wenn wir damit wie bisher weitermachen, sollten wir uns nicht wundern, wenn wir bald überall auf der Welt resistente Krankheitserreger finden.“ (ab)

23.05.2016 |

Übernahmeofferte: Bayer will Monsanto für 62 Milliarden Dollar schlucken

Elefant
Droht eine Elefantenhochzeit? (Foto: Pixabay, baludo, CC0)

Bayer will den US-Agrarriesen Monsanto für 62 Milliarden US-Dollar übernehmen. Das teilte der Leverkusener Konzern am Montag mit: „Bayer hat ein Angebot zum Erwerb aller ausgegebenen und ausstehenden Aktien von Monsanto für 122 USD pro Aktie in bar abgegeben.“ Die Offerte in Höhe von umgerechnet 55 Milliarden Euro basiere auf einem schriftlichen Angebot von Bayer an Monsanto vom 10. Mai 2016 und enthalte einen Aufschlag von 37 Prozent auf den Schlusskurs der Monsanto-Aktie von 89,03 USD am 9. Mai 2016. „Die Übernahme von Monsanto bietet eine überzeugende Gelegenheit für Bayer, ein weltweit führendes Unternehmen für Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutz zu schaffen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann. „Gemeinsam können wir auf der Erfahrung beider Unternehmen aufbauen, um ein führendes Agrarunternehmen zu schaffen, von dessen Innovationsfähigkeit Landwirte, Konsumenten, unsere Mitarbeiter sowie die Gesellschaft gleichermaßen profitieren.“ Das sehen NGOs, Umweltschützer und die Grünen jedoch anders und warnen vor einer enormen Marktkonzentration. Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen, appellierte an die Kartellbehörden, die geplante Fusion zu unterbinden. „Wir brauchen im Agrarbusiness weniger Machtwirtschaft und dafür mehr Marktwirtschaft“, äußerte er gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Fusionspläne verdeutlichten, dass Bayer „Teil der globalen Agroindustrie und der Feind der Kleinbauern“ so Hofreiter: „Die Bayer-Bosse folgen reiner Gewinnmaximierung. Der geplante Deal würde die Welt nicht besser machen, sondern schlechter.“ Ein Bayer-Monsanto-Konzern bedeute weniger Wettbewerb, mehr Druck für die Bauern, mehr Gentechnik sowie „mehr Ödnis auf den Feldern“. Auch Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter sieht die Übernahmepläne kritisch: „Die geplante Fusion von Bayer und Monsanto zementiert die Marktmacht weniger Konzerne, die weltweit über die Zukunft unserer Ernährung bestimmen. Es ist Zeit für eine Wende in der Agrarpolitik.“ Monsanto, der Hersteller des weltweit meistverkauften Herbizids Roundup mit dem in der EU gegenwärtig heiß umstrittenen Wirkstoff Glyphosat, hält sich vorerst bedeckt. Der Vorschlag werde geprüft und Monsanto werde vor Abschluss dieser Untersuchung keinen Kommentar abgeben, heißt es aus der Unternehmenszentrale in St. Louis. (ab)

19.05.2016 |

Gekniffen: EU-Staaten verschieben erneut Glyphosat-Entscheidung

Glypho
Gift auf dem Acker (Foto: pixabay, CC0, hpgruesen)

Die Entscheidung über eine weitere Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat in der EU ist erneut vertagt worden. Bei einem Treffen von Vertretern der 28 Länder am Donnerstag in Brüssel kam es gar nicht erst zu einer Abstimmung, da sich keine qualifizierte Mehrheit für oder gegen die Neuzulassung im zuständigen Ausschuss abzeichnete. Während Frankreich bereits ein Nein angekündigt hatte, ist die Position der Bundesregierung aufgrund von Differenzen in der Koalition unklar. Während Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und die Union weiterhin Glyphosat auf deutschen Äckern befürworten, lehnen die SPD und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks eine Neuzulassung ab. Damit hätte sich Deutschland vermutlich enthalten. Bereits im März hatten sich die EU-Staaten vor einer Abstimmung gedrückt. „Die Angst vor dem Stopp von Glyphosat ist offenbar so groß, dass die Mehrheit der Mitgliedstaaten die Entscheidung wieder einmal lieber vertagt hat. Jetzt muss ein neuer Vorschlag auf den Tisch“, fordert Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA im EU-Parlament. Somit herrscht weiter Rätselraten um die Zukunft von Glyphosat in der EU, da die Zulassung am 30. Juni ausläuft. Glyphosat ist das hierzulande und weltweit am meisten verkaufte Herbizid und findet nicht nur in der Landwirtschaft sondern auch in Kleingärten und Grünanlagen Anwendung. Seit Monaten tobt ein erbitterter Streit über die Gefahren von Glyphosat für die menschliche Gesundheit. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa und das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung halten den Wirkstoff für „wahrscheinlich“ nicht krebserregend. Im März letzten Jahres hatte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation hingegen Glyphosat als „wahrscheinlich“ krebserregend für den Menschen eingestuft. Das JMPR, ein weiteres Fachgremium der WHO, hatte am Montag verkündet, Glyphosatrückstände in Lebensmitteln seien nicht krebserregend. Medienberichten zufolge stehen Forscher des JMPR jedoch in einem Interessenkonflikt: Der Vorsitzende und sein Stellvertreter sollen beide Leitungspositionen beim International Life Science Institute, das von der Industrie finanziert wird. 2012 soll von Monsanto eine satte Spende in Höhe von 500.000 US-Dollar an das Institut geflossen sein, eine weitere Spende in vergleichbarer Höhe hatte die Vereinigung Croplife International überwiesen, zu der die Crème de la Crème der Pestizidhersteller gehört. Der deutsche Agrarminster verkündete am Donnerstag, es gebe keinen „wissenschaftlichen Dissens“, die IARC-Wissenschaftler hätten lediglich „das theoretische Krebspotential“ untersucht. Schmidt hegt daher keine Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung. Häusling sieht das anders: „Konsequent wäre es, Glyphosat ganz zu verbieten. Die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten müssen das europäische Vorsorgeprinzip anwenden und das Pflanzengift vom Markt nehmen.“ Es gebe genügend Alternativen zu Glyphosat. „Biobauern machen mit ausgewogenen Fruchtfolgen, Zwischenfrüchten und Untersaaten vor, wie Landwirtschaft und Bodenschutz auch ohne Totalherbizide geht. Die Europäische Kommission muss endlich die Alternativen berücksichtigen und einen neuen Vorschlag vorlegen.“ Diese hatte nun laut Schmidt die Möglichkeit einer befristeten Verlängerung der aktuellen Zulassung zur Überbrückung bis zu einer abschließenden Abstimmung ins Gespräch gebracht. (ab)

17.05.2016 |

Biodiversitätsverlust: Jede fünfte Pflanze vom Aussterben bedroht

Indo
Kahlschlag für Palmöl (Foto: Rainforest Action Network/ flickr.com (CC BY-NC 2.0))

Jede fünfte Pflanzenart weltweit ist vom Aussterben bedroht – und damit steht nicht nur die Grundlage der menschlichen Ernährung auf dem Spiel, wie der erste „Zustandsbericht zur Lage der Pflanzenwelt“ zeigt, der am 9. Mai von Wissenschaftlern der Royal Botanical Gardens Kew veröffentlicht wurde. Doch die Forscher vermelden auch Positives: Jährlich werden 2.000 Pflanzenarten neu entdeckt. „Es gibt bereits einen Bericht zur globalen Lage der …Vögel, Seeschildkröten, Wälder, Städte, Mütter, Väter, Kinder, Antibiotika, aber nicht der Pflanzen“, bemängelt Professorin Kathy Willis, wissenschaftliche Leiterin der Royal Botanic Gardens, Kew. „Das finde ich bemerkenswert angesichts der Bedeutung der Pflanzen für das Leben aller – von Nahrung, Medizin und Kleidung über Baumaterialien und Biosprit bis hin zur Klimaregulierung.“ Ziel des Berichts sei es daher, eine Bestandsaufnahme des aktuellen Wissensstandes zur Vielfalt der Pflanzen der Erde bereitzustellen und die weltweiten Bedrohungen aufzuzeigen sowie die notwendigen Politiken, um mit diesen fertig zu werden. Als Hauptfaktor für das Verschwinden vieler Pflanzenarten (31%) nennen die Wissenschaftler die Zerstörung der Lebensräume von Pflanzen, unter anderem durch die Landwirtschaft, sowohl durch die Intensivierung des Ackerbaus als auch durch die Tierhaltung. So habe etwa der zunehmende internationale Handel mit Palmöl in den letzten zwei Jahrzehnten tiefgreifende Auswirkungen auf die Umwandlung natürlicher Wälder und Moore in Palmölplantagen. Die Abholzung von Wäldern für die Holzindustrie oder das Sammeln bestimmter Pflanzen stelle ebenfalls eine große Bedrohung dar (21%), gefolgt vom Bau von Häusern und Straßen (13%). Doch es gibt auch viele neue Bedrohungen, etwa Pflanzenkrankheiten durch Pilze, Bakterien oder Viren. Der Klimawandel hat bisher mit 4% nur einen geringen Einfluss, werde jedoch künftig an Bedeutung gewinnen. Laut den rund 80 an dem Bericht beteiligten Wissenschaftlern gibt es rund um den Globus schätzungsweise 391.000 Pflanzenarten, darunter 369 000 Blütenpflanzen. Mindestens 31.000 von ihnen werden vom Menschen als Medizin, Nahrung, Material, Futtermittel für Tiere oder andere Zwecke genutzt. Unter den im Jahr 2015 neu entdeckten Pflanzenarten befinden sich neben einem massiven Riesenbaum aus Gabun (Gilbertiodendron maximum) unter anderem auch 13 neue Zwiebeln. „Einige Gegenden des Planeten weisen eine unglaubliche Menge und Vielfalt an Pflanzen auf, mit vielen einmaligen Arten. Aber viele dieser Gebiete sind in einem schlechten Zustand oder verschwinden völlig, da Gefahren zunehmen, wie Landnutzungsänderungen, der Klimawandel, Schädlinge und Krankheiten“, warnen die Autoren. Professor Kathy Willis ruft angesichts dieser Gefahren zu mehr Einsatz für die Bewahrung der Pflanzenwelt auf: „Pflanzen sind grundlegend für die Menschheit“ sagte sie dem Guardian. „Ohne Pflanzen wären wir nicht hier. Wir stehen einer zerstörerischen Realität gegenüber, wenn wir nicht eine Bestandsaufnahme machen und unsere Prioritäten und Anstrengungen überdenken.“ (ab)

11.05.2016 |

Umweltexperten fordern ökologische Transformation und Pestizidsteuer

Water
Mehr Umweltschutz ist nötig (Foto: Andrew Czap/Flickr.com)

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat die Bundesregierung zu einer „Vorreiterpolitik für eine ökologische Transformation der Industriegesellschaft“ aufgerufen. In dem am Dienstag veröffentlichten Umweltgutachten 2016 fordern die Experten strukturelle Veränderungen in Bereichen wie Landwirtschaft, Energie und Wohnen, da der Handlungsdruck etwa durch Klimawandel und Biodiversitätsverlust so groß sei, dass er mit herkömmlichen Ansätzen alleine nicht mehr bewältigt werden könne. „Deutschland hat hervorragende Voraussetzungen, um bei einem solchen nachhaltigen Umbau der Industriegesellschaft eine Vorreiterrolle einzunehmen“, betont der Vorsitzende des SRU, Professor Martin Faulstich. Jedoch bringe ein entschlossener Umweltschutz auch Zielkonflikte mit sich und sei mit starken Widerständen konfrontiert: „Diese beziehen sich auf vermeintlich unnötige regulatorische Belastungen und Einschränkungen. So wird die Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie oder der Landwirtschaft durch zu hohe Kosten befürchtet“, schreiben die Umweltweisen und machen auf 472 Seiten zu sechs Themen Vorschläge, wie die „notwendigen ökologischen Transformationen im Einklang mit sozialem Zusammenhalt und ökonomischer Entwicklung erfolgen können“. Akuten Handlungsbedarf sehen die Experten vor allem beim Schutz der Biodiversität. Die landwirtschaftliche Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sei eine wichtige Ursache für den weiterhin anhaltenden Rückgang der Biodiversität in der Agrarlandschaft. „Besonders betroffen sind unter anderem Feldvögel, Wildbienen und Hummeln, Amphibien und Wildkräuter“, so die Experten. Die Pestizide belasten zudem Oberflächengewässer und Grundwasserkörper, wodurch gerade in kleinen Fließgewässern der Agrarlandschaft empfindliche Arten geschädigt werden können, die wiederum als Nahrung für andere Arten dienten. Die Umweltrisikobewertung bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln weise Defizite auf. Künftig müssten die Folgen für besonders empfindliche Arten und die kumulativen Wirkungen verschiedener Pestizidprodukte besser berücksichtigt werden. Doch selbst dann könnten nicht alle schädlichen Auswirkungen auf die Biodiversität abgebildet werden, warnen die Experten. Notwendig seien daher eine Reduzierung des Pestizideinsatzes sowie die Schaffung von mehr Refugien und Pufferzonen, in die keine Pestizide eingetragen werden, wie Gewässerrandstreifen und Blühstreifen an den Feldrändern. „Dringend geklärt werden sollte, ob das Anlegen von solchen ökologischen Ausgleichsflächen über Auflagen bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln festgelegt werden kann. Zusätzlich können solche Flächen über Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen und über Umweltauflagen im Rahmen der europäischen Direktzahlungen für landwirtschaftliche Flächen (sog. Greening) geschaffen werden.“ Eine Ausweitung des ökologischen Landbaus trage ebenfalls zu einer Entlastung der Umwelt bei. Zudem empfiehlt der SRU die Einführung einer Abgabe auf Pestizide: „Diese generiert finanzielle Mittel, um Monitoring, Beratung und weiter führende Maßnahmen auszubauen. Darüber hinaus kann eine Abgabe eine Lenkungswirkung entfalten und zu einer Gesamtreduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes führen“, so der Rat. Mit ausdifferenzierten Abgabensätzen könne zudem erreicht werden, dass besonders schädliche Produkte ersetzt würden. (ab)

10.05.2016 |

Über 65.000 Menschen unterzeichnen Einspruch gegen Syngentas Tomatenpatent

Patent
Mund auf gegen Patente auf Leben (Foto: Randi Boice/Flickr.com)

Mehr als 65.000 Bürgerinnen und Bürger haben einen Einspruch gegen Syngentas Patent auf eine konventionell gezüchtete Tomate unterzeichnet. Am Mittwoch wird der bisher wohl größte Masseneinspruch gegen ein Biopatent an das Europäische Patentamt (EPA) in München übergeben, wo der Ausschuss Patentrecht am 12. Mai zu einer Sitzung zusammenkommt. Aufgerufen zu dem Einspruch hatte ein breites europäisches Bündnis von Organisationen und die Bürgerbewegung Campact. Im August 2015 erteilte da EPA dem Schweizer Agrarriesen Syngenta das Patent auf eine Tomate, die besonders viele Flavonole enthält - sekundäre Pflanzenstoffe, denen eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Das Patent EP1515600 erstreckt sich auf die Pflanzen, das Saatgut und die Tomatenfrüchte und wird unter der sperrigen Bezeichnung „Flavonolexprimierende domestizierte Tomate und Herstellungsverfahren“ geführt. Die Tomate stammt aus einer Kreuzung wilder Tomaten aus Lateinamerika mit bereits gezüchteten Sorten – dies wird als „Erfindung“ gelten gemacht. Doch das sieht das Bündnis anders: „Der im Patent beschriebene Flavonolgehalt wurde nicht technisch erzeugt oder erfunden, sondern als ein Teil der natürlichen biologischen Vielfalt lediglich entdeckt und auf naheliegende Art und Weise genutzt“, begründet „No Patents on Seeds“ den Einspruch. Denn es sei bekannt, dass wilde Tomatenarten mit domestizierten Tomaten gekreuzt werden können. Die im Patent beschriebenen Schritte aus Kreuzung und Selektion und die daraus erzeugten Pflanzen seien nicht erfinderisch. „Das Patent beruht auf Biopiraterie, einer Enteignung der Ursprungsländer der Tomate durch eine illegitime Aneignung der biologischen Vielfalt“, so der Vorwurf. Die von Syngenta beanspruchte Tomate ist nicht gentechnisch verändert. Das Patent verstößt so eigentlich gegen europäische Patentgesetze, die Patente auf Pflanzensorten ebenso wie auf klassische Züchtungsverfahren untersagen. Doch das EPA erteilt weiter Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen. Bisher wurden etwa 1400 Anträge eingereicht, etwa 180 sind bereits erteilt. Im März fällte die Große Beschwerdekammer eine umstrittene Grundsatzentscheidung über die Auslegung der Patentgesetze: Während Verfahren der konventionellen Züchtung nicht patentierbar seien, sollen Pflanzen und Tiere, die aus dieser Züchtung stammen, patentiert werden können. Das wollen Patentgegner nicht hinnehmen und appellieren schon seit Langem an die Bundesregierung und den zuständigen Justizminister Heiko Maas, über die politischen Kontrollgremien des EPA aktiv zu werden und dafür zu sorgen, dass Gesetze korrekt angewendet und Verbote nicht ausgehebelt werden. „Die deutsche Bundesregierung darf 65.000 Menschen hinter dem Verfahren nicht länger ignorieren. Sie muss endlich das im Koalitionsvertrag versprochene Verbot von Patenten auf Leben umsetzen“, fordert Campact-Campaignerin Lara Dovifat in einem Blog-Artikel. (ab)

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