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25.07.2017 |

UN: Milliarden Menschen ohne sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung

Wasser
Sauberes Trinkwasser - für Milliarden keine Selbstverständlichkeit (Foto: CC0)

Sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung sind für Abermillionen Menschen weltweit ferne Zukunftsmusik. Rund 2,1 Milliarden Menschen haben immer noch keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und 4,5 Milliarden müssen ohne angemessene sanitäre Einrichtungen auskommen. Das zeigt ein am 12. Juli veröffentlichter Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UN-Kinderhilfswerks Unicef. Demnach haben 844 Millionen Menschen noch nicht einmal Zugang zu einer elementaren Trinkwasserversorgung. Dazu gehören auch die 263 Millionen Menschen, die mehr als eine halbe Stunde pro Weg zurücklegen müssen, um an eine Wasserquelle zu gelangen. Rund 159 Millionen Menschen sind gezwungen, unbehandeltes Wasser von Oberflächengewässern wie Flüssen, Bächen oder Seen zu trinken. Bei der Versorgung besteht eine deutliche Kluft zwischen Städten und ländlichen Gebieten. Zwei von drei Menschen mit sicherem Trinkwasser und drei von fünf mit angemessenen sanitären Einrichtungen leben in Stadtgebieten. Von den 159 Millionen Menschen, die unbehandeltes Oberflächenwasser trinken, leben 150 Millionen auf dem Land. „Sicheres Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene zuhause sollten nicht ein Privileg nur für Reiche und Menschen in den Städten sein“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Es handelt sich hierbei um Grundbedürfnisse für die menschliche Gesundheit und alle Länder stehen in der Verantwortung zu gewährleisten, dass für jeden Zugang besteht.“

Von den 4,5 Milliarden Menschen ohne angemessene Sanitärversorgung mangelt es 2,3 Milliarden selbst an elementaren Einrichtungen. 600 Millionen Menschen teilen eine Toilette oder Latrine mit anderen Haushalten und 892 Millionen Menschen – vor allem in ländlichen Gebieten – müssen ihre Notdurft im Freien verrichten, zum Beispiel in Abwasserrinnen oder hinter Büschen. Zwar haben seit dem Jahr 2000 Milliarden Menschen Zugang zu Wasser und Sanitärversorgungen erlangt, doch es muss schneller vorangehen, wenn die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) erreicht werden sollen. Diese sehen vor, dass bis 2030 weltweit Zugang zu elementaren Einrichtungen besteht und Menschen ihre Notdurft nicht mehr im Freien verrichten müssen. Doch dem Bericht zufolge ist in 90 Ländern der Fortschritt dahingehend zu langsam, um das Ziel einer flächendeckenden Versorgung zu erreichen.

Beim Zugang zu sauberem Trinkwasser sieht es etwas besser aus. 2015 hatten 181 Länder weltweit zumindest eine Grundversorgung von 75% sichergestellt. Australien, Neuseeland, Nordamerika und Europa stehen kurz vor der Zielgeraden, während Lateinamerika und die Karibik, Ostasien und Südostasien sich auf einem guten Weg befinden, das Ziel der grundlegenden Trinkwasserversorgung bis 2030 für alle zu erreichen. Doch auch wenn viele Menschen nun Zugang zu einer elementarem Versorgung mit sauberem Wasser haben, stellt die Hygiene oft immer noch ein Problem dar. In vielen Häusern, Gesundheitszentren und Schulen fehlt es an Seife und Wasser zum Händewaschen. Dies setzt vor allem kleine Kinder dem Risiko von Krankheiten wie Durchfall aus. Als Konsequenz sterben jedes Jahr 361.000 Kinder unter 5 Jahren an Durchfallerkrankungen. (ab)

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